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15.09.2022

Gepoolt wie gerufen

BVG Muva hilft, wenn der Aufzug streikt, und sorgt für flexible Fahrten BVG Muva bewegt Berlin. Am heutigen Donnerstag, den 15. September 2022, startete das neue, inklusive On-Demand-Ridepooling der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Unter dem Namen BVG Muva vereint der neue Service zwei Angebote unter einer Dachmarke: Schon lange erwartet, bietet der BVG Muva Aufzugersatz in einem Pilotgebiet eine alternative, barrierefreie Fahrmöglichkeit für mobilitätseingeschränkte Personen, wenn ein Aufzug am Bahnhof beispielsweise ausfällt. Nach einer Testphase von einem Jahr soll das Angebot Aufzugersatz auf ganz Berlin ausgeweitet werden. BVG Muva Flexible Fahrt hingegen steht für ein neues On-Demand-Angebot mit Rufbussen für alle in einem rund 62 Quadratkilometer großen Einsatzgebiet im Osten der Stadt. Dank eines intelligenten Systems bündeln die Rufbusse möglichst viele Fahrten mit ähnlichen Zielen und sorgen so für umweltfreundliche Mobilität mit weniger Verkehr auf Berlins Straßen. Typisch Nahverkehr also. Zum Betriebsstart sind insgesamt 20 Fahrzeuge im Einsatz. Sie können per App sowie telefonisch gebucht werden. Die Möglichkeiten zu buchen und zu bezahlen werden im Betrieb weiter optimiert. „Mit diesem Angebot sind wir deutschlandweit Vorreiter“ Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Mit dem Muva-Pilotprojekt kommen wir einer Mobilitätsgarantie für alle Fahrgäste, die auf barrierefreien Nahverkehr angewiesen sind, ein großes Stück näher. Wo ein Aufzug ausfällt oder leider noch fehlt, soll niemand mehr auf der Strecke bleiben, denn per App oder per Telefon kann ab sofort der Muva-Bus bestellt werden. Mit diesem Angebot sind wir deutschlandweit Vorreiter. Unter dem Muva-Dach testen wir zudem erstmals einen modernes, flexibles Rufbussystem – ein gepooltes On-Demand-Angebot, um die Mobilitätswende verstärkt in die Außenbezirke zu bringen. Wir wollen damit den Verzicht aufs Auto erleichtern und denen ein Angebot machen, die wegen langer Wege zur Haltestelle weniger mobil sein konnten. Die BVG startet hier mit einem Grundangebot, das laufend verbessert wird. Ich bin gespannt, wie dieses Projekt angenommen wird – und was wir daraus für die Mobilitätswende lernen können.“ Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG: „Bequem, einfach, bedarfsgerecht – so soll öffentlicher Nahverkehr sein, damit die Menschen ihn gern und häufig nutzen. Dort, wo wir mit großen Bussen und Bahnen noch nicht überall hinkommen, soll der BVG Muva jetzt Lücken schließen und die Menschen umweltfreundlich mobiler machen. Zugleich feiert ein Meilenstein für alle mobilitätseingeschränkten Menschen Premiere. Damit unterstreichen wir unser gemeinsames Ziel: Mobilität für alle, jederzeit und überall in Berlin.“ Mobil ohne festen Fahrplan Der BVG Muva befördert nach Bedarf, also ohne festen Fahrplan. Dabei sind die flexiblen Fahrten im Bediengebiet rund um die Uhr verfügbar, die barrierefreie Mobilitätsgarantie als Aufzugersatz kann entsprechend der Betriebszeiten der U- und S-Bahnen genutzt werden. Gebucht wird über die gemeinsame „BVG Muva“-App für Android oder iOS. Für die Nutzung der Mobilitätsgarantie ist eine telefonische Buchung unter (030) 256-55555 möglich, für die flexiblen Fahrten unter (030) 256-23333. Die Fahrzeuge haben Platz für bis zu sieben Fahrgäste. Wenn der BVG Muva für den fehlenden Aufzug einspringt, gibt es feste, markierte Haltestellen. So ist ein sicheres Ein- und Aussteigen der Fahrgäste gewährleistet. Für die flexiblen Fahrten mit dem Rufbus werden hingegen sowohl Bushaltestellen als auch weitere „virtuelle“ Haltepunkte im Bediengebiet genutzt, zum Beispiel an Kreuzungen oder Straßenecken. Trotz insgesamt rund 4000 Haltepunkten ist der BVG Muva daher kein Tür-zu-Tür-Service. Grundvoraussetzung ist ein VBB-Ticket Als Mobilitätsgarantie steht der BVG Muva bei fehlendem oder defektem Aufzug zur Verfügung, sofern eine alternative barrierefreie Route mit Bus und Bahn wesentlich länger dauern würde. Dieser Service wird zunächst entlang der U8, Teilen der U5 sowie an den S-Bahnhöfen Marienfelde und Attilastraße erprobt. Die Nutzung steht allen Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkungen offen – z.B. Menschen mit Schwerbehinderungen, Senior*innen, Personen mit Kinderwagen oder Kleinkindern, Personen mit Gepäck. Zur Mitfahrt reicht beim Aufzugersatz ein gültiges VBB-Ticket. Die flexiblen Fahrten ergänzen im Bediengebiet den klassischen Linienverkehr. Natürlich kommt auch bei diesem Service bei Bedarf ein barrierefreies Fahrzeug. Voraussetzung ist auch hier ein gültiges VBB-Ticket, egal ob Abonnement oder z.B. Einzelfahrausweis. Hinzu kommen pauschale Zuschläge. Bestellt vom Land Berlin, gefahren von Via Die neuen Angebote sind vom Land Berlin bei der BVG bestellt und über den Verkehrsvertrag finanziert. In den vergangenen Monaten wurden sie unter den Arbeitstiteln „BVG Rufbus“ und „Alternative barrierefreie Beförderung“ vorbereitet. Mit dem Betriebsstart des BVG Muva am heutigen Donnerstag wird der Berliner Nahverkehr neben Bahnen, Bussen und Fähren damit um ein weiteres, modernes Verkehrsmittel ergänzt. Für den BVG Muva kommen Technologien und Betriebsleistungen der Firma Via zum Einsatz, die sich im Frühjahr bei einer Ausschreibung durchgesetzt hatte. Der Vertrag läuft bis Jahresende 2025. In den kommenden Monaten wird der BVG Muva-Service für die flexiblen Fahrten um weitere Funktionen ergänzt. Noch in diesem Jahr wird die App dann auch intermodale Verbindungen anzeigen. Dann können sich die Fahrgäste mit einem Blick über die gesamte Reisekette aus BVG Muva, Bus und Bahn informieren. Anfang 2023 soll die Möglichkeit hinzukommen, Fahrten im Voraus zu buchen. Alle Infos zum BVG Muva, dem Tarif und der App sowie ein FAQ für Fahrgäste gibt es ab sofort unter: BVG.de/BVG-Muva. Die „BVG Muva“-App steht in den App-Stores für Android und iOS zum Download zur Verfügung.

Details und Fakten zum BVG Muva

In drei Sätzen Ab dem 15. September 2022 bietet die BVG unter dem Namen BVG Muva ein neues, inklusives On-Demand-Ridepooling an. Ziel dieser Ergänzung im Nahverkehr ist es, barrierefreie und komfortable Anbindungen für alle Fahrgäste noch weiter auszubauen. Mit dem BVG Muva verringern die Berliner Verkehrsbetriebe Erschließungslücken im Berliner Nahverkehr und gehen einen weiteren Schritt hin zur gesetzlichen Mobilitätsgarantie. Beförderungsprinzip Der BVG Muva befördert nach Bedarf (ohne Fahrplan), Anfragen werden gebündelt und Fahrten kombiniert. Fahrgäste nutzen das Angebot also nicht allein, sondern weitere Personen können unterwegs zu- und aussteigen. Bei Abhol- und Zielort handelt es sich um Bushaltestellen sowie weitere (über die App einsehbare) Haltepunkte im Bediengebiet, die durch die Kund*innen schnell erreicht werden können (z. B. festgelegte Kreuzungen, Straßenecken). Insgesamt gibt es rund 4000 Haltepunkte. BVG Muva steht für • Einen smarten Ridepooling-Service, der den klassischen Rufbus auf die nächste Stufe hebt. • Verbesserung der Teilhabe am öffentlichen Leben, da er eine Mobilitätsgarantie u.a. für Menschen mit Behinderung darstellt und Nahverkehrslücken schließt. • Neuen Schwung in der Mobilitätswende mit Blick auf den Nahverkehr. Ein On-Demand-Service für zwei Fahrtanlässe Aufzugersatz Ziel ist die Mobilitätsgarantie – BVG Muva überwindet Barrieren und verringert Nutzungseinschränkungen im Personennahverkehr. Flexible Fahrten Ziel ist die Erschließung zeitlich und räumlich unterversorgter Gebiete. Auch dabei besteht die Möglichkeit, barrierefreie Fahrzeuge zu ordern. BVG Muva ist barrierefrei Ein wichtiges Ziel des On-Demand-Services ist es, dass mobilitätseingeschränkte Personen gleichberechtigt mobil sein können. Beim Fahrtanlass Aufzugersatz sollen nicht nutzbare Zugänge zu Bahnhöfen, fehlende oder defekte Aufzüge ausgeglichen werden. Beim Fahrtanlass flexible Fahrt wird sichergestellt, dass eine Person mit Mobilitätseinschränkung vergleichbare Beförderungsmöglichkeiten wie ein*e Fußgänger*in hat. Es ist möglich, gezielt barrierefreie Fahrzeuge zu buchen. Bediengebiet Der BVG Muva fährt als Aufzugersatz entlang der U8 und Teilen der U5 (Frankfurter Allee, Magdalenenstraße, Lichtenberg, Friedrichsfelde, Tierpark, einschließlich der verbundenen Bahnhöfe kreuzender S-Bahn-Strecken) sowie zwischen den S-Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde (in beide Richtungen). Eine berlinweite Erweiterung ist in Planung. Im Osten Berlins bietet der BVG Muva flexible Fahrten in Teilen der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Zusätzlich ist ein kleiner Teil von Friedrichshain-Kreuzberg abgedeckt, um die dort gelegenen wichtigen Umsteigebahnhöfe Frankfurter Allee und Ostkreuz sowie die Halbinsel Stralau an den BVG Muva anzubinden: • Im Westen wird das Bediengebiet von der Ringbahn zwischen den Bahnhöfen Ostkreuz und Frankfurter Allee begrenzt. • Im Norden verläuft die Grenze zwischen den Bahnhöfen Frankfurter Allee und Lichtenberg entlang der Frankfurter Allee, ab dort bis zur Stadtgrenze entlang der von der S5 bedienten Bahnstrecke Richtung Strausberg. Darüber hinaus wird auch das nördliche Kaulsdorf durch den BVG Muva erschlossen. • Im Süden begrenzt die Spree das Bediengebiet bis Köpenick mit Ausnahme vom S-Bahnhof Schöneweide. • Im Osten die Stadtgrenze zwischen der Bahnstrecke und der Spree. Buchung Über die BVG Muva-App für Android und iOS. Telefonisch unter (030) 256-55555 (Aufzugersatz) bzw. (030) 256-23333 (flexible Fahrten). Kosten für die Nutzung Aufzugersatz • Grundsätzlich reicht ein gültiges VBB-Ticket. • Kostenfreie Nutzung des ÖPNV und BVG Muva mit gültiger Wertmarke im Schwerbehindertenausweis. • Schwerbehinderte mit dem Merkzeichen „B“ haben eine Berechtigung zur kostenfreien Mitnahme einer Begleitperson bzw. eines Blindenführhundes. Flexible Fahrten Es wird bei Nutzung des BVG Muva ein gültiges VBB-Ticket (Tarifzone B) benötigt. Das kann ein Einzelfahrschein sein, aber auch gültige Zeitkarten (Abonnements) und Tageskarten werden akzeptiert. • Fahrt vom/zum Bahnhof: pauschaler Zuschlag von 1,50€ für Buchende*n und reduzierter Zuschlag je Mitfahrende*n von 0,50€. • Direktfahrt: kilometerbasierter Zuschlag für Buchende*n von 1,50€/km und reduzierter Zuschlag je Mitfahrende*n von 0,50€/km. • Zahlung per PayPal, Kreditkarte, Lastschrift oder Gutscheinkarten Pressemitteilung als PDF