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16.10.2023

Fundige Schnäppchen

Zum Ersten zum Zweiten, zum Dritten – wenn der Zuschlag im Berliner Auktionshaus Beier erteilt wird, geht am Donnerstag ein Mensch mit einem Schnäppchen der besonderen Art nach Hause. Das kann ein flottes Fahrrad sein, eine schmucke Handtasche, ein Teddybär oder vieles mehr. Nur eins ist sicher an diesem 19. Oktober 2023: Das Schnäppchen, das ein neues Zuhause findet, hat vorher ein anderer Mensch verloren – und zwar in den Bussen oder Bahnen, den Bahnhöfen oder Haltestellen der BVG. Viermal im Jahr werden nicht abgeholte Stücke aus dem Fundbüro der Berliner Verkehrsbetriebe versteigert. Rund 1900 Stücke sind dieses Mal im Angebot. Darunter sind die besagten Fahrräder und Taschen, aber auch Schmuck, Brillen, Schuhe, Regenschirme, Werkzeugkoffer und vieles mehr. Eine Besichtigung ist am Auktionstag von 8 bis 10 Uhr möglich, ab 10 Uhr beginnt die Versteigerung im Auktionshaus Beier an der Saalburgstraße 3 in Tempelhof. Für die Mitarbeiter*innen im BVG-Fundbüro ist die vierteljährliche Versteigerung immer ein Moment, in dem die Regale kurzzeitig leerer werden. Doch er währt nicht lang. Rund 40.000 Fundsachen wurden in diesem Jahr schon abgegeben, und viele lagern lange in den Räumen nahe dem Bahnhof Warschauer Straße. Rund die Hälfte der Fundstücke wurde in U-Bahnhöfen oder U-Bahnzügen verloren. Der Rest verteilt sich fast gleichmäßig auf die Bereiche Straßenbahn und Bus. „Die Leute sind ehrlicher als die meisten denken“, sagt Fundbüro-Chefin Katrin Weihe-Schumacher. „Obwohl wirklich viele, auch wertvolle Dinge bei uns abgegeben werden, kommen vergleichsweise wenige wieder bei ihren ursprünglichen Besitzern an.“ So stehen den rund 40.000 Fundsachen in diesem Jahr bisher nur etwa 6000 Vermittlungen an die Besitzer gegenüber. „Wer bei uns etwas verliert, hat also wirklich gute Chancen, seinen Besitz zurückzubekommen“, sagt Katrin Weihe-Schumacher. „Nachschauen und anfragen lohnt sich also oft“, macht sie Werbung für den Service der Online-Verlustmeldung: https://www.bvg.de/de/service-und-kontakt/fundbuero Spannende Geschichte und kuriose Funde kommen im Fundbüro der BVG immer wieder vor. Rührend wird es vor allem, wenn zum Beispiel kleine Kinder, ihr geliebtes Kuscheltier wieder in die Arme schließen können. Die Liste der kuriosesten Funde umfasst ein buntes Sammelsurium von Beinprothesen bis zu großen Baugeräten. Sie alle werden irgendwann ein Fall für die Versteigerung. Nur eine bestimmte Kategorie von Fundsachen landet dort nie. Handy, Smartphones, Tablets oder Laptops werden zwar relativ häufig verloren. Ein Teil (vor allem der Speicher) muss aber aus Gründen des Datenschutzes fachgerecht vernichtet, der Rest umweltgerecht entsorgt bzw. wiederverwertet werden. Pressemitteilung als PDF